Polizei entdeckt Erdbunker
Ein ungewöhnlicher Hinweis führte die Polizei zu einem mit Diebesgut gefüllten "Erdbunker" im Zoopark.
Polizisten in Wersten beobachteten nachts zwei verdächtige Fahrradfahrer. Als die Beamten die Männer ansprachen, ergriffen sie sofort die Flucht. Einen der Radler konnten sie einholen und schnappen. Bei der Durchsuchung des 19-jährigen Litauers stießen die Polizisten auf Werkzeug, das zum Aufbruch von Autos genutzt wird. Auch fanden sie einen kleinen Zettel bei dem Mann, auf dem die Adresse "Mathildenstraße 21—29, Symbole und Zahlen vermerkt waren.
Genau diese Notiz führte die Polizei zu einem "Erdbunker" im Zoopark. Kriminalkommissar Jens Küper: "Auf dem Zettel sind Symbole für Lenkräder, Navigations- und Steuergeräte eingezeichnet. Mit der dazugehörigen Anzahl. Im Zusammenhang mit der notierten Adresse vermuteten wir, dass das Diebesgut in der Höhe der angegebenen Hausnummer in dem Park versteckt sein musste."
Treffer! Mehrere Polizisten durchsuchten die Grünanlage und fanden ein Lenkrad und zwei Navis in einem Erdloch, das mit Ästen und Laub bedeckt worden war. "Über die Individualnummern konnten wir die drei Autoaufbrüchen zuordnen", so Küper. Bei den Diebstählen wurden immer BMWs geplündert.
Insgesamt konnten dem Litauer drei Taten zugeordnet werden. Dabei handelt es sich um Autoaufbrüche an der Faunastraße, der Friedrich-Springorum-Straße und der Landsberger Straße. Bei der letzten Tat wurden allerdings keine Autoteile, sondern ein Kellner-Portemonnaie und zwei Parfümflaschen gestohlen .
Der festgenommene Litauer sitzt jetzt in Untersuchungshaft. Er ist bereits polizeibekannt. Seit 2015 laufen gegen ihn in NRW 25 Ermittlungsverfahren wegen Autoaufbrüchen. Ob er im aktuellen Fall die Autos selbst aufgebrochen hat, oder "nur" der Bote war, der das Diebesgut aus dem Erdbunker abholen sollte, ist unklar. Der Tatverdächtige schweigt zu den Vorwürfen gegen ihn.