Bürgerinitiative in Angermund zufrieden Stiller ruht der See
Die Bürgerinitiative „Angermunder See - besser für alle“ hat jetzt die Petition „Freies Schwimmen und Sonnenbaden für alle Bürger! Keine Sperrungen von Uferzonen!“ beim Verwaltungsvorstand der Stadt eingereicht. Insgesamt haben sich nach Angabe der initiative 3.057 Bürger für eine Offenhaltung des Gewässers im Stadtteil ausgesprochen.
Gegen die Pläne der Stadt, einen Großteil des Angermunder Sees für die Öffentlichkeit zu sperren, war im Oktober 2021 eine Bürgerinitiative gegründet worden. Rund einen Monat später startete man auf der Online-Plattform OpenPetition eine Eingabe, in welcher die politisch Verantwortlichen bei der Stadt dazu aufgefordert wurden, den See für die Bürger offen zu lassen. Jetzt wurde sie dem zuständigen Dezernenten Jochen Kral überreicht.
Der ebenfalls anwesende Jörn Luther vom Gartenamt habe in der Unterredung betont, so die Initiative, dass es den Ordnungskräften der Stadt im 2022 gelungen sei, den Angermunder See durch präventive und deeskalierende Gespräche deutlich zu beruhigen. Diese „Sofortmaßnahmen“, hätten eine deutliche Wirkung entfaltet.
Ab 2024 solle zudem eine Naturschutzwacht am See zum Einsatz kommen, die aus ehrenamtlichen Bürgern besteht. Eine spätere Einrichtung eines Naturschutzgebietes, vermutlich am Südufer, könne jedoch nicht ausgeschlossen werden. Darüberhinaus plane die Stadtverwaltung für September 2023 einen Workshop mit Bürgerbeteiligung zur Zukunft der Seen im Stadtnorden.
Luther betonte weiterhin, dass die im Winter 2022/ 2023 durchgeführte Onlinebefragung zum Grünordnungsrahmenplan für den Stadtbezirk 5 eine weit überdurchschnitliche Bürgerbeteiligung zur Folge gehabt hätte: Mehr als 1600 Bürger hätten sich beteiligt. Dies sei gegenüber Befragungen in anderen Stadtteilen ein deutlich erhöhter Wert, Indiz für ein starkes Interesse der Bevölkerung am Angermunder See.
„Als Angermunder Bürger und Teil der Bürgerinitiative war es mir sehr wichtig bei der Übergabe der Petition dabei zu sein, um den Wunsch von 3057 Mitbürgern, darunter 400 Angermundern, zur weiteren Nutzung des Naherholungsbebietes persönlich zu übergeben“, so Klaus Kalkreuter. Auch Mitstreiter Frank Hoffmeier war mit dem Verlauf des Gespräches zufrieden, betonte aber auch, dass das Engagement der Bürgerinitiative unvermindert weitergehen werde: „Der Angermunder See wird auch von sozial schlechter gestellten Menschen, die sich keine Urlaubsreise leisten können und von großen Familien mit Migrationshintergrund genutzt. Daher werden wir uns auf keinen Fall damit zufrieden geben, dass Teile des Angermunder Sees in ein Naturschutzgebiet umgewandelt werden. Vor allem hoffen wir, dass die Stadt die Existenz der am See etablierten LGTBQ-Community respektiert.“