„Gastarbeiterin“ der „ersten Stunde“ im Rathaus Aus der Türkei...

Mit einer Feierstunde im Rathaus hat Düsseldorf an das 60-jährige Bestehen des sogenannten „Anwerbeabkommens“ zwischen Deutschland und der Türkei erinnert. Am 30. Oktober 1961 war dieses zwischen den beiden Länder geschlossen worden. Es regelte die Entsendung von Arbeitskräften aus der Türkei nach Deutschland. Im Jan Wellem-Saal konnte zudem ein besonderer Gast begrüßt werden...

Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller mir der türkischen Generalkonsulin Ayşegül Gökçe (2.v.l.) sowie Zeynep Gürsoy (2.v.r.) und Dr. Dilek Gürsoy. Zeynep Gürsoy war eine der Gastarbeiterinnen der ersten Stunde.

Foto: Stadt Düsseldorf/Michael Gstettenbauer

Am 30. Oktober 1961 hatten beide Länder dieses Abkommen geschlossen, das die Entsendung von Arbeitskräften aus der Türkei nach Deutschland regelte. Sie wurden auf dem hiesigen Arbeitsmarkt dringend gebraucht. Die ersten 55 türkischen Angeworbenen kamen am 27. November 1961 am Düsseldorfer Flughafen an. In den Jahren danach folgten Hunderttausende Menschen aus der Türkei mit ihren Familien nach Deutschland und Düsseldorf. Heute leben in Deutschland rund 2,8 Millionen Menschen türkischer Nationalität oder mit türkischen Wurzeln.

Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller begrüßte die türkische Generalkonsulin Aysegül Gökçe und rund 40 weitere Gäste. Ganz besonders empfangen wurden dabei Zeynep Gürsoy und ihre Tochter Dr. Dilek Gürsoy. Zeynep Gürsoy war eine der Gastarbeiterinnen der ersten Stunde. Ihre Tochter ist heute eine erfolgreiche und renommierte Herzchirurgin und Kunstherzspezialistin, die 2012 als erste Frau in Europa eine Kunstherz-Implantation durchgeführt hat. Weiterhin wurde sie 2021 zur NRW-Einheitsbotschafterin ernannt.

Im Rahmen des Empfangs wurden Ausschnitte aus dem Dokumentarfilm „Gleis 11“ von Regisseur Çagdas Eren Yüksel gezeigt. Dieser porträtiert die erste Generation der sogenannten Gastarbeitenden. Auch Zeynep Gürsoy wird in dem Film gezeigt. Das Gleis 11 am Münchener Hauptbahnhof war seinerzeit der Ort in Deutschland, an dem ab Mitte der 50er Jahre der Großteil der Gastarbeitenden ankamen.