Düsseldorf auf dem Weg zur Klimaneutralität: Maßnahmen bis 2035

Düsseldorf hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Bis 2035 soll die Stadt klimaneutral werden. Das bedeutet, dass die CO₂-Emissionen drastisch reduziert werden müssen. Derzeit liegt der CO₂-Ausstoß pro Kopf bei etwa sechs Tonnen pro Jahr. Um Klimaneutralität zu erreichen, müsste dieser Wert auf zwei Tonnen sinken. Doch wie kann eine Großstadt mit mehr als 600.000 Einwohnern dieses Ziel umsetzen?

Schlüsselmaßnahmen zur Emissionsreduktion

Die Stadt verfolgt eine Vielzahl an Strategien, um den CO₂-Ausstoß zu minimieren. Dazu gehört unter anderem die energetische Sanierung von Gebäuden. Rund 40 % der CO₂-Emissionen stammen aus dem Gebäudesektor. Die Stadt hat daher ein Programm zur Sanierung kommunaler Gebäude gestartet. Auch private Hauseigentümer können Förderungen für energieeffiziente Modernisierungen in Anspruch nehmen. Außerdem werden erneuerbare Energien ausgebaut - Photovoltaikanlagen werden stark gefördert. Neue Bauvorhaben müssen bereits heute auf nachhaltige Energiequellen setzen. Eine weitere Strategie ist die Umstellung auf LED-Beleuchtung. Über 50.000 Straßenlaternen und zahlreiche öffentliche Gebäude wurden bereits auf LED-Technologie umgerüstet. Dies spart jährlich mehrere tausend Tonnen CO₂ ein. Auch in alltäglichen Dienstleistungen wird auf Klimaschutz geachtet. Die Gebäudereinigung in Düsseldorf soll beispielsweise zunehmend auf umweltfreundliche Reinigungsmittel und energieeffiziente Prozesse umgestellt werden.

Investitionen in die Mobilität der Zukunft

Der Verkehrssektor ist einer der größten CO₂-Verursacher. Düsseldorf setzt daher auf nachhaltige Mobilitätskonzepte wie den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs. Neue Buslinien, eine bessere Taktung und moderne Fahrzeuge mit klimafreundlichen Antrieben sollen den Nahverkehr attraktiver machen. Außerdem investiert die Stadt massiv in den Ausbau von Fahrradwegen und stellt an zentralen Orten sichere Abstellmöglichkeiten bereit, um den Radverkehr zu fördern. Ein weiterer Punkt ist die E-Mobilität. E-Ladesäulen werden in ganz Düsseldorf aufgebaut. Zudem gibt es Zuschüsse für Privatpersonen und Unternehmen, die auf Elektrofahrzeuge umsteigen wollen.

Der Klimapakt mit der Wirtschaft

Seit 2021 gibt es den “Düsseldorfer Klimapakt mit der Wirtschaft”. Bereits mehr als 60 Unternehmen haben sich verpflichtet, eigene CO₂-Reduktionspläne zu erstellen. Die Stadt unterstützt diese mit Beratungen und Förderungen. Auch Initiativen wie klimaneutrale Gewerbegebiete und umweltfreundliche Produktionsverfahren spielen hier eine wichtige Rolle.

Kommunale Wärmeplanung als Zukunftsprojekt

Der Großteil der Energie wird für Heizungen verbraucht. Die Stadt hat daher eine umfassende kommunale Wärmeplanung gestartet. Ziel ist es, Fernwärme auszubauen, fossile Brennstoffe zu reduzieren und alternative Heiztechnologien zu etablieren. Der Fokus liegt auf geothermischen Anlagen, Wärmepumpen und Biomasse.

Beteiligung der Bürger

Eine nachhaltige Stadtentwicklung ist nur mit der Unterstützung der Bürger möglich. Deshalb gibt es zahlreiche Programme, die Anreize schaffen, wie beispielsweise die Förderungen nachhaltiger Sanierungen. Hauseigentümer und Mieter können finanzielle Unterstützung für Maßnahmen wie Wärmedämmung, neue Heizsysteme oder Fenstererneuerungen beantragen. Außerdem erhalten Bürger Zuschüsse für Balkonkraftwerke und Solaranlagen. Kleine Photovoltaikanlagen für den Eigenbedarf werden immer beliebter. Die Stadt fördert deren Anschaffung, um die Eigenproduktion von sauberem Strom zu stärken. Ein weiterer wichtiger Aspekt sind Klimabildungsprogramme in Schulen. Kinder und Jugendliche werden frühzeitig für das Thema Klimaschutz sensibilisiert. Unterrichtsprojekte, Experimente und Exkursionen sollen ein Bewusstsein für nachhaltiges Handeln schaffen. In Zukunft soll es zudem vermehrte Bürgerdialoge zu neuen Klimaschutzprojekten geben. Die Stadt setzt auf Transparenz und Mitbestimmung. Bei regelmäßigen Veranstaltungen können Bürger ihre Ideen einbringen und sich über geplante Maßnahmen informieren.