Drah’ di net um „Falco - Das Musical“ im Capitol Theater
Man sagt über Falco gerne, er habe ein Leben auf der Überholspur gelebt. Da passt es gut ins Bild, dass sein Dasein ausgerechnet im Auto zu Ende ging.
Am 6. Februar 1998 starb der Mann, der bürgerlich Johann Hölzel hieß, bei einem Autounfall in der Dominikanischen Republik. Er wollte gerade vom Parkplatz der "Turist Disco" abbiegen, als ein Bus seinen Geländewagen rammte. Der Wiener war sofort tot. Als in seinem Blut später große Mengen von Kokain und THC nachgewiesen wurden, machte das Gerücht vom Suizid die Runde, konnte aber bis heute nicht bestätigt werden.
Seinen Durchbruch feierte Falco, der sich nach dem DDR-Skispringer Falko Weißpflog benannt hat, 1981 mit der Single "Der Kommissar". "Den Schnee auf dem wir alle talwärts fahr'n, kennt heute jedes Kind", heißt es in dem Song. Die Textzeile legt nahe, dass "Keine Macht den Drogen" auch damals nicht unbedingt Falcos Lebensmotto war. Seinem Erfolg tat das keinen Abbruch: 7 Millionen Exemplare verkaufte "Der Kommissar" weltweit, allein 750.000 davon in Frankreich. Und der Österreicher konnte nachlegen. Mit dem Song "Rock Me Amadeus" schaffte er es gar an die Spitze der amerikanischen Billboard Charts.
2017 wäre Falco 60 Jahre alt geworden. Vermutlich hat er an seinem Ehrentag viel Besuch auf dem Wiener Zentralfriedhof bekommen. Aber nicht nur dort. In 50 Städten erlebten im vergangenen Jahr mehr als 135.000 Menschen "Falco — Das Musical". Nun geht die Show, die eine tiefe Verbeugung vor dem österreichischen Musiker ist, in die Verlängerung. Mit Alexander Kerbst haben die Macher der Bühnenshow einen würdigen Falco-Darsteller gefunden. "Er sieht aus wie Falco, er singt wie Falco, er bewegt sich wie Falco, er ist Falco", schrieb die Süddeutsche Zeitung über ihn. Unterstützt von einer Band interpretiert Kerbst die größten Hits der Austro-Pop-Ikone live. Dazu gibt es kunstvolle Projektionen und Original-Videosequenzen, die an jenen Mann erinnern, der gegenwärtige Ösi-Bands wie Wanda oder Bilderbuch nachhaltig beeinflusst haben dürfte. "Mich werdens erst wieder ganz lieb haben, wenn ich ganz tot bin", hat Falco mal gesagt. Und Recht behalten. Denn jetzt, da er unter der Erde ist, steht er der innigen Liebe nicht mehr selbst im Weg.
21.4., 20 Uhr, Capitol Theater, Erkrather Str. 30, Düsseldorf