Projekt „Industrial“ sammelt elektronischen Stadt-Sound Maschinen-Musik
Musik aus Düsseldorf hat Künstlerinnen und Künstler im In- und Ausland nachhaltig beeinflusst. In besonderem Maße prägend waren die Impulse für die elektronische Musik. Das Projekt „Industrial“ bringt die aktuelle lokalen Musikszene mit ortsansässigen Industrieunternehmen zusammen. Es gibt u.a. ein Konzert und eine Ausstellung.
Die Firmen öffneten ihre Werkstore und ermöglichten es den Kreativen, sich von den Geräuschen ihrer Maschinen, in Werkshallen und bei Arbeitsprozessen inspirieren zu lassen. Die Klänge von acht Industrieorten sind die Basis für 15 neue Tracks 15 verschiedener Interpreten aus verschiedenen musikalischen Genres - darunter die Vorreiter des Sujets, Jürgen Engler und die Krupps, Pyrolator mit Erfolgsproduzent Kurt Dahlke oder auch der Ende Juli diesen Jahres verstorbene Tommi Stumpff, einst federführendes Mitglied der Düsseldorfer Punk-Truppe KFC - die auf einem am 27. Oktober erscheinenden Sampler dokumentiert sind. Die erste Auflage von „Industrial“ erscheint als Digital- und Vinylpublikation und ist im lokalen Plattenhandel erhältlich.
Begleitet wird die Veröffentlichung der Neuen Düsseldorfer Industriemusik von Live-Konzerten an den Entstehungsorten der Musik. Damit schließt sich der Kreis: das künstlerische Produkt kehrt zurück an den Ursprungsort und wird dort live aufgeführt. Eine Ausstellung von vier Fotografen, die den Schaffensprozess visuell begleitet haben, rundet das Rahmenprogramm ab.
Das von Sabine Fleischer, Carsten Siewert und Marko Zaic initiierte Projekt „Industrial“ will neue Perspektiven auf ein herausragendes musikalisches Genre erzeugen, das vom Rhein aus maßgeblich geprägt wurde: Mit Jürgen Engler konnte ein Schirmherr gewonnen werden, der als Gründer der stilprägenden Band Die Krupps einer der Treiber des Genres ist und mit visionären musikalischen Ideen die Klangwelten von Künstlern wie Peter Gabriel und Depeche Mode beeinflusste. „Industrial“ will diesen Pioniergeist aufnehmen und präsentiert „Neue Düsseldorfer Industriemusik“. Als Vermächtnis eines zeitlebens lauten und unangepassten Künstlers hallt der Projektbeitrag des jüngst verstorbenen Tommi Stumpff nach: Er trägt den Namen „Unstille“.