Damit könne jedermann Nettomieterhöhungen in Düsseldorf prüfen, so der Mietervereinsvorsitzende Hans-Jochem Witzke. Auch könnten Indexmieterhöhungen überprüft werden. „Wir geben Mieterinnen und Mietern Sicherheit gegen möglicherweise zu hohe Forderungen. Im umkämpften und immer enger werdenden Wohnungsmarkt kann es immer wieder zu diesem Gefühl kommen, über den Tisch gezogen zu werden“, sagt Witzke. „Wir raten: Mieterhöhungsbegehren erst prüfen, dann zustimmen - oder eben widersprechen!“
In Düsseldorf gelte, dass die Miete in der Regel innerhalb von drei Jahren um nicht mehr als 15 Prozent erhöht werden darf. „Das nennt man die Kappungsgrenze. Außerdem ist der Mietspiegel einzuhalten“, erklärt Witzke. Mit dem Online-Tool Mieterhöhung könnten Interessierte jetzt überprüfen, wie hoch die ortsübliche Vergleichsmiete ist, ob und ggf. inwieweit eine geforderte Mietanpassung überhöht oder gar bereits formell unwirksam ist.
Die Heransgehensweise: Man braucht seinen Mietvertrag und 10 Minuten Zeit. Abgefragt wird unter anderem der Zeitpunkt der letzten Mieterhöhung und die Begründung für den nächsten Anstieg. Ergibt sich eine zu hohe Mietforderung, muss sie nicht geleistet werden. Der Nutzer erhält weitere Hinweise (wie etwa: „Wenn man als Mieter einer fehlerhaften Mieterhöhung zustimmt, kommt diese dadurch zustande“). Das Online-Tool steht auf der Website des Mietervereins kostenlos zur Verfügung; das Ergebnis wird am Ende der kurzen Prüfung mitgeteilt.
Online-Tools erfreuen sich laut Mieterverein großer Beliebtheit. Vor einem halben Jahr habe man bereits ein Werkzeug zur freien Nutzung auf seine Homepage gestellt, mit dem mögliche Verstöße gegen die in Düsseldorf geltende Mietpreisbremse (bei Neuvermietung) in kurzer Zeit festgestellt werden könnten. Witzke: „Dieses Angebot haben bereits über 7000 Bürgerinnen und Bürger genutzt.“