Michel aus Lönneberga Lausbubengeschichte
Die Häuser sind kupferrot gestrichen, die Traufen weiß. Und darüber spannt sich weit ein schwedischer Himmel. Statt mit lärmenden Verbrennungsmotoren sind die Menschen mit Pferdefuhrwerken unterwegs und meistens geht es beschaulich zu in Lönneberga, der kleinen Gemeinde in Hultsfred in Småland.
Es sei denn, der kleine Michel stellt Unfug an. Dann könnte es für alle Beteiligten höchst unangenehm werden. Und für die Zuschauer der Theaterproduktion „Michel aus Lönneberga“ lustig zugleich.
Es mögen wohl Hunderte Figuren sein, die Michel Svensson aus Lönneberga aus den gestapelten Brennholzscheiten geschnitzt hat. Denn immer, wenn sich der strohblonde Rabauke mit der braunen Kappe vor seinem zornigen Vater Anton in Sicherheit bringen muss, schließt er sich ein in dem etwas abseits gelegenen Tischlerschuppen des Hofes Katthult im Dorf Lönneberga, Schweden, und schnitzt. Schnitzt so lange, bis der Zorn seines Vaters verflogen ist und er sich – ohne an Haaren oder Ohren gezogen zu werden – wieder hinaus trauen kann.
Dabei hat ihn seine Erfinderin, die Schriftstellerin Astrid Lindgren, eigentlich nicht als klassischen Lausbuben angelegt, der Böses plant. Vielmehr sind es Missgeschicke, die Michel widerfahren und von den Erwachsenen nur fälschlicherweise als hinterlistige Streiche ausgelegt werden. Die aber sind mit zahlreichen Unannehmlichkeiten für die Eltern und mitunter auch die Bewohner von Lönneberga verbunden. Etwa dann, wenn Michel auf Stelzen durch ein Fenster in eine Schüssel Blaubeersuppe stürzt oder er seinen Vater unwissentlich für längere Zeit im Toilettenhäuschen einsperrt.
Wie viele der Charaktere Lindgrens, die 1907 auf dem Hof Näs bei Vimmerby und damit übrigens ganz in der Nähe von Lönneberga geboren wurde, so entspringt auch Michel einer Erzählung, die Lindgren ursprünglich für ihre Angehörigen erfand. Denn während sie zum Beispiel den Charakter der Pippi Langstrumpf für ihre damals erkrankte Tochter ersonnen hatte, so war es bei den Geschichten aus Lönneberga ihr damals dreijähriger Enkel, für den sie Michel zum literarischen Leben erweckt hatte. Ab 1963 veröffentlichte Lindgren die Geschichten rund um den blonden Wirbelwind schlussendlich auch als Romane. Und insbesondere die Verfilmungen aus den Jahren 1971 bis 1973 sowie die aus 13 Folgen bestehende Fernsehserie sind es, die den meisten bis heute lebhaft in Erinnerung sind.
Damit die turbulenten, fantasie- und humorvollen Geschichten aber nicht nur als Filmkonserve erinnert, sondern auch heutigen Kindern live zugänglich gemacht werden, zeigt die Naturbühne Blauer See in Ratingen in der aktuellen Spielzeit die Theaterproduktion „Michel aus Lönneberga“. Dafür ist die charmante Theaterbühne am Wasser mit einem Bühnenbild gestaltet, das unmittelbar an den Katthult-Hof in Småland erinnert. Und auch die Schauspielerinnen und Schauspieler erwecken das Michel-Ensemble spielfreudig zu neuem Leben, das nicht nur Kindergartengruppen und Schulklassen, sondern auch ganze Familien auf den insgesamt 1.200 überdachten Sitzplätzen am Blauen See erleben können.
Während die Schulklassen häufig vormittags ab 10 Uhr in den Genuss einer Inszenierung kommen, können sich Familien mit Kindern ab drei Jahren nachmittags unterhalten lassen. Jeweils um 15.30 Uhr beginnen die gut zweistündigen, mit einer Pause versehenen Vorstellungen und laden in diesem Jahr dazu ein, die turbulenten Abenteuer des Blondschopfs zu erleben.
Wir verlosen je 3 x 2 Karten für die Vorstellungen am 14.7. und 25. 8. unter allen, die bis zum 27.6. eine E-Mail mit Betreff „Michel“ an jetzt-gewinnspiel@duesseldorfer-anzeiger.de senden.
Die ausführlichen Teilnahmebedingungen und Datenschutzhinweise finden Sie unter
duesseldorfer-anzeiger.de/teilnahmebedingungen.