Einmalige Erfolgsstory

Selbst durchs Telefon spürt man den abgeklärten Stolz von Dr. Wolf Jenkner: „Wir haben eigentlich alles erreicht, was wir erreichen wollten.“

Wolf Jenkner (Jahrgang 1940) ist in Unterbach aufgewachsen und blickt auf Jahrzehnte zurück, in denen er und seine Mitstreiter alle Gefahren für den Unterbacher See abgewehrt haben, inklusive Natur rundum und damit verbundene Naherholung.

„In den siebziger Jahren sollte eine Schnellstraße gebaut werden, von Haan über Gerresheim bis zum Staufenplatz. Das hätte hier alles zerstört.“ Aber die Bürgerinitiative hielt dagegen und verhinderte das Projekt. Der nächste schwere Brocken war die Idee, einen Containerbahnhof in Eller zu platzieren. „Das hätte einen riesigen Güterverkehr bedeutet, vor allem frühmorgens und spätabends.“ Die Grundwasserversorgung wäre außerdem in Mitleidenschaft gezogen worden, vom Transport gefährlicher Güter ganz zu schweigen. „Mit einem Umweltgutachten konnten wir diese Ideen stoppen.“

Als eins der letzten großen Projekte rollte der Transrapid auf Düsseldorf zu. Die Magnetschwebebahn sollte eine Rheinschiene befahren und das Ruhrgebiet anbinden. Auch diese Heimsuchung verhinderte die Bürgerinitiative „Rettet unser Naherholungsgebiet Unterbacher See/Eller Forst“.

Von Anfang an waren sich die Umweltschützer übrigens klar darüber, dass sie für mögliche Gerichtsverfahren Geld würden haben müssen. „Wir haben das aber nie gebraucht und so verfügen wir heute über die Mittel, zum Beispiel eine Geschichte des Sees fördern zu können.“

Die könnte ermöglichen, dass dieses außergewöhnliche Bürgerengagement in Erinnerung bleibt und nachfolgenden Generationen ein Vorbild gibt. „’Es lohnt sich ja sowieso nicht, etwas zu unternehmen’ - wir haben gezeigt, dass dieser Satz Quatsch ist.“

Darauf ist wohl nicht nur Dr. Wolf Jenkner stolz.

(City Anzeigenblatt Duesseldorf)