Ziegel vorm Biotop: Gaby und Peter Schulenberg graben nach
Wer gern am Pillebach zwischen Dernbusch Weg und Bergischer Landstraße eine Spazierrunde dreht, wird durch den Text von Gaby und Peter Schulenberg eine Menge lernen.
Die beiden Gerresheimer Eheleute wühlen seit Jahrzehnten im Matsch der Zeit nach Zeugnissen unserer Vorfahren, studieren alte Dokumente, kombinieren ihre Erkenntnisse und schaffen es dadurch, dass wir sagen: Aha — so war und ist das also! Im Aufsatz für den 88. Band des Jahrbuchs des Düsseldorfer Geschichtsvereins haben sie sich die Ziegelei von Peter Jorissen vorgenommen. Im Winkel zwischen Gräulinger und Bergischer Landstraße kratzte das Unternehmen am Ende des vorvorigen Jahrhunderts Lösslehm von den Hängen des Gallbergs und Ton aus der Pillebachaue, um Backsteine herzustellen, nach der die aufstrebende und wachsende Stadt verlangte.
Dabei war dieser Produktionszweig aber offenbar nur zweitrangig für Peter Jorissen: "Maschinen-Fabrik" steht auf einem Briefkopf von 1904 — und darunter: "Spezialitäten Drahtseiltriebe für Schmalspurbahnen nach eigenen Patenten; Kipp- und Rollwagen für Ziegeleien." Im Folgenden führen Gaby und Peter Schulenberg alles auf, was sie an Informationen herausbekommen haben: die Beschaffenheit des Ringofens am Pillebach, die Maße der Gebäude und die technische Ausstattung. Sie berichten von den Konflikten des Unternehmens mit der Königlichen Aufsichtsbehörde wegen fehlender Geländer, nicht genehmigter Änderungen bei der Dampfkesselanlage und Verstößen bei den Ruhezeiten der Arbeiter. Das alles liegt weit zurück, aber wir gehen mit ganz anderen Augen über die Wege am Dernkamp, wenn wir es wissen. (schrö)