Tölt in Lohausen Benefizaktion bei den Islandpferde-Reitern

Das Glück dieser Erde liegt ... nun, Sie wissen schon. Zum Greifen nah ist es, wenn es sich zudem auch noch um den Rücken von Islandpferden handelt.

Wilde Mähnen, treue Seelen und gerne mal die Zunge raus: Islandpferde gelten als widerstandfähig und freundlich.

Foto: Pixabay/Waldo93

Die kamen mit den ersten Schiffen der Siedler bereits im Mittelalter auf die vulkanische Insel und sind den Menschen dort, aber nicht nur auf Island seither treue Freunde. Und auch, wenn sich die Quellen uneinig sind über die genaue Abstammung der Rasse — interessanterweise hängen viele ihrer bis heute erhaltenen Charakteristiken mit den Umständen dieses frühen Transports zusammen. Einige behaupten sogar, dass die Islandpferde wegen ihrer kleinen, aber robusten Statur für eine Überseereise dieser Art ausgewählt wurden.
Tatsächlich zählt die aus Island stammende Pferderasse heute mit einem Stockmaß von bis zu 1,48 Meter zu den besonders robusten. Denn seit Ankunft auf der Insel hat eine selektive Zucht die Islandpferde zu dem gemacht, was sie heute sind.

Sie haben sich verändert und an die Umgebung angepasst: So tragen sie im Winter ein dickes Winterfell, das im Frühling wieder abgeworfen wird. Kräftig im Körperbau, darf sich heute nur das Huftier als Islandpferd bezeichnen lassen, dessen Abstammung sich, reingezogen und ohne Fremdbluteinkreuzung, lückenlos bis nach Island zurückzuverfolgen lässt. Tatsächlich gilt das Islandpferd als eine der reinsten Pferderassen der Welt. Denn auch für den Export einzelner Tiere von der Insel gilt bis heute: Wenn die Tiere einmal weg sind, dürfen sie nicht mehr nach Island zurückkehren.

Neben dem Hauptzuchtgebiet auf der Insel werden diese außergewöhnlichen Pferde heute überwiegend in Österreich, der Schweiz und auch in Deutschland gezüchtet. Und noch etwas ist an den genügsamen Pferden mit dem robusten Körperbau und dem ausgeglichenen Charakter besonders: Islandpferde gehören zu den so genannten "Gangpferden", da die meisten von ihnen nicht nur über die allgemein bekannten Grundgangarten Schritt, Trab und Galopp verfügen, sondern zusätzlich über die genetisch fixierten Gangarten Tölt und Pass. Die sind für den Reiter besonders angenehm, denn im Gegensatz zu Trab oder Galopp weist die Gangart Tölt keine Schwebephase auf, sondern ist eine gelaufene Gangart. Der Reiter sitzt dabei fast erschütterungslos auf dem locker schwingenden Rücken des Tieres. Und diese besondere Gangart hat, abhängig von der Ganglage und Ausbildung des Pferdes, eine hohe Tempovarianz zwischen Schritt- und Galopptempo.

Selbst davon überzeugen kann man sich am 10. März beim Düsseldorfer Verein der Island-Pferdereiter in Lohausen. Die nämlich veranstalten an diesem Tag einen Benefiz-Reittag zugunsten des ebenfalls in Düsseldorf ansässigen Vereins "LOOP Kinderhilfe", der sich für die Rechte von Kindern auf Gesundheit und Überleben, Schule und Bildung sowie Schutz vor Gewalt und Ausbeutung einsetzt.

Und so will das Benefiz-Reiten, das auf dem Vereinsgelände am Neusser Weg 34 in der Zeit von 12 bis 15 Uhr stattfinden soll, neben dem karitativen Aspekt der Reitveranstaltung insbesondere den kleinen aber auch den großen Gästen auch das Islandpferd näherbringen. Derzeit nämlich leben 30 von ihnen frei und ohne Boxen in der Lohausener Herde auf dem Hof des Vereins der Islandpferde-Reiter.

Dort können, abseits des bevorstehenden Benefiz-Tages, Kinder im Alter zwischen vier und acht Jahren auch — angeboten jeweils in den Ferienzeiten und von den Vereinsmitgliedern organisiert — in Freizeitcamps Islandpferde auf eine spielerische Art und Weise kennen und schätzen gelernt werden. So besuchten zum Beispiel unter dem Motto "Kinder erleben das Islandpferd" im vergangenen Jahr überdies rund 190 Kinder verschiedener Kindertagesstätten die Isländer-Herde. Im Rahmen einer weiteren Aktion besuchte der Verein, der derzeit 120 Mitglieder, darunter auch ein Drittel Kinder zählt, mit den Pferden auch schon eine nahe gelegene Flüchtlingsunterkunft.

10.3., 12—15 Uhr, Neusser Weg 34, Düsseldorf

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