Shelter umgezogen: Neue Räume für Wohnungslose in der Altstadt
Die neuen Räume sind hell, freundlich, in Grün und Weiß gehalten: Shelter, die Tagesstätte für Wohnungslose in der Altstadt ist umgezogen.Ab sofort haben Wohnungslose in der Altstadt ihre neue Anlaufstelle in der Liefergasse 3 - gleich neben den Luxus-Wohnungen des Andreasquartiers.
Die Stadt Düsseldorf hat die Räume gemietet, die Diakonie betreibt die Einrichtung, die sich über zehn Jahre auf der Ratinger Straße befand.
Dort war es immer wieder zu Streitigkeiten mit dem Vermieter gekommen, erzählt Diakonie-Pfarrer Thorsten Nolting. "Wir wollten damals unbedingt eine Tagesstätte für Obdachlose in der Altstadt", erinnert Nolting. Der Grund: "Wir wollten nicht mitmachen bei der Vertreibung dieser Menschen aus dem Quartier." Die Räumlichkeiten im alten Shelter seien allerdings nie ideal gewesen. Ein langer, dunkler Schlauch.
Das ändert sich nun schlagartig. Das Café ist hell und freundlich, ein weiterer Aufenthaltsraum befindet sich in einer der oberen Etagen. Insgesamt 210 Quadratmeter Fläche.
Einrichtungsleiterin Chris Caldow freut sich sehr. "Erstmals verfügen wir hier auch über einen eigenen Beratungsraum." Früher habe man die Sozialberatung nur im Ladenlokal übernehmen können. Angesichts sehr persönlicher und sensibler Themen kein angenehmer Umstand.
Auch sollen erste Angebote wie eine Kreativ-Gruppe und gemeinschaftliche Trauerarbeit nun ausgebaut werden. Neben all diesen Angeboten, einem Duschraum, Wäscheservice und Internetzugang versteht sich das Shelter aber auch als Gaststätte. "Mit wesentlich günstigeren Preisen", so Caldow. Der Kaffee für 20 Cent, ein Essen für einen Euro oder 1,50.
Zehn Menschen bekommen hier außerdem die Möglichkeit, mitzuarbeiten. Durch diese Beschäftigungsunterstützung wird die Möglichkeit geschaffen, aus der Wohnungslosigkeit auch wieder herauszukommen.
Insgesamt drei Tagesstätten für Wohnungslose betreibt die Diakonie in Düsseldorf. Rund 100 Menschen am Tag besuchen das Shelter in der Altstadt, das täglich von 8 bis 18 Uhr geöffnet hat.
Wer hierher kommt, kann Hilfe in Anspruch nehmen, muss aber nicht. "Für unsere Gäste ist es oft schwierig, etwas Persönliches von sich preiszugeben. Wir versuchen einen ganz feinen Umgang miteinander", erklärt Chris Caldow.
In Sachen Nachbarschaft hat man keine Bedenken. Die sei schon auf der Ratinger Straße sehr gut gewesen, sagt Nolting. Und wenn auch die neuen Nachbarn mal zu Besuch kämen und gerne auch ein bisschen mehr bezahlen würden, hätte im Shelter niemand etwas dagegen.