Stinkender Kleber legt U-Bahnhof Heinrich-Heine-Allee lahm

Wegen eines starken Geruchs war die U-Bahnstation am Mittwochvormittag für rund zwei Stunden gesperrt. Der Grund: eine chemische Kleberreaktion. Eine ältere Frau kam vorsorglich ins Marienhospital.

Bauarbeiter hatten am Mittwochmorgen einen Zweikomponentenkleber zusammengerührt, der zur dauerhaften Verbindung zwischen einem älteren Betonboden und neu aufzubringendem Bodenestrich sofort aufgerollt werden sollte. Jedoch verdampfte der flüssige Haftklebstoff durch eine Verspätung und sorgte für einen beißenden, unangenehmen Geruch. Ein Rheinbahnmitarbeiter bemerkte den Rauch und alarmierte vorsichtshalber die Feuerwehr.

Der Umweltschutzzug von der Posener Straße, zwei Rettungswagen und Führungsfahrzeuge der Feuerwehr wurden alarmiert. Der Einsatzleiter evakuierte in Zusammenarbeit und Absprache mit der Rheinbahn sowie der Bauleitung den betroffenen Bahnsteig in der Ebene "C" — unterhalb des unterirdischen Einkaufsbereiches.

Die Rolltore zum U-Bahnhof wurden heruntergefahren, um sicherzustellen, dass niemand mehr unkontrolliert in den Bahnhof gelangen konnte. "Der beißende Geruch war deutlich zu spüren", berichtete Rolf Hermsen, Einsatzleiter der Feuerwehr. Dennoch bestand zu keinem Zeitpunkt eine akute Gefahr für die Fahrgäste, andere Passanten und Bauarbeiter. Denn alle Luftmessungen brachten keine relevante Anzeige an den Messgeräten.

Die U-Bahnzüge konnten den betroffenen Tunnelbereich durchfahren, durften aber nicht dort anhalten. Damit kam es zu einer gewollten "Geruchsverdünnung" und Belüftung des Areals, um den Bahnsteig schnellstens wieder öffnen zu können. Zusätzlich wurde ein Großlüfter an der Heinrich-Heine-Allee Ecke Theodor-Körner-Straße mit einem großen Saugschlauch aufgestellt. Die so genannte Lutte verlegten die Einsatzkräfte über einen dort vorhandenen Materialschacht direkt zum U-Bahnsteig. Darüber saugt das Großgebläse den Gestank zusätzlich ab. Die Bauarbeiten konnten deshalb normal weitergehen.

Eine evakuierte Frau klagte über Unwohlsein — sie wurde vorsorglich ins Krankenhaus transportiert. Eine Untersuchung durch anwesende Rettungsassistenten erbrachte eine vorliegende Grunderkrankung, die durch die zusätzliche Aufregung der Patientin Probleme bereitete. Das städtische Umweltamt und der Notfallmanager der Rheinbahn begleiteten und
unterstützten den Einsatz der Feuerwehr. Alle notwendigen Entscheidungen wurden
dementsprechend in der Einsatzleitung abgesprochen.

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