Ausbildungsbilanz 2024: „Attraktive Perspektiven“ im Fokus „Aufstieg ist wichtig“

Die Arbeitsagentur Düsseldorf, die Industrie- und Handelskammer und die Düsseldorfer Handwerkskammer haben jetzt die aktuelle Ausbildungsbilanz für das Jahr 2024 gezogen. Dabei zeichnet sich ein deutlich gestiegenes Interesse an der Ausbildung bei Jugendlichen mit ausländischem Pass ab.

Düsseldorf hat eine „Sogwirkung“ auf dem Ausbildungsmarkt.

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Birgitta Kubsch-von Harten, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Düsseldorf, stellt fest: „Jugendlichen sind gute Aufstiegschancen wichtig. Das wird in der Berufsberatung sehr deutlich. Uns als Wirtschaftsstandort muss es noch besser gelingen, die hervorragenden Karrierechancen durch eine betriebliche Ausbildung sichtbar zu machen. Das steigende Interesse an der Berufsausbildung in Düsseldorf - insbesondere bei Jugendlichen mit einem ausländischen Pass - zeigt: wir sind auf einem guten Weg.“

Deutlich werde mit Blick auf die Gesamtsituation, dass Düsseldorf nach wie vor eine Sogkraft hat. Dennoch gelte: „Von dem Überfluss an Bewerbungen der frühen 2000er Jahre müssen wir uns endgültig verabschieden, so Kubsch-von Harten. Für die Betriebe werde es immer entscheidender, sich auf die unterschiedlichen Gruppen individuell einzustellen: einerseits den Leistungsstärkeren attraktive Perspektiven anzubieten und gleichzeitig den Leistungsschwächeren Chancen beispielsweise mit einer Einstiegsqualifizierung oder einer assistierten Ausbildung zu ermöglichen.“

Die IHK Düsseldorf zählt in diesem Ausbildungsjahr eine im Vergleich zum Vorjahr um 5,3 Prozent gestiegene Anzahl an Ausbildungsverhältnissen bei ihren Mitgliedsunternehmen in Düsseldorf. Insgesamt wurden in allen Ausbildungsberufen 2821 Ausbildungsverträge abgeschlossen. Auf die kaufmännischen Abschlüsse entfallen 1991 (plus von 1,8 Prozent) und bei den gewerblich-technischen sind es 830 (plus von 14,6 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr. „Trotz des leichten Anstiegs dürfen wir nicht nachlassen“, sagt Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf. „Wir intensivieren unsere Aktivitäten im Bereich des Matchings von Bewerberinnen und Bewerbern mit Unternehmen und setzen unsere Azubi Speed Datings fort.“ Denn die duale Ausbildung sei ein wichtiger Baustein, um dem demografischen Wandel und dem damit einhergehenden Verlust an Fachkräften in unseren Mitgliedsunternehmen entgegenzuwirken.

In den Handwerksberufen ist die Anzahl der neueingetragenen Ausbildungsverträge in Düsseldorf im Vergleich zum Vorjahr um rund 8 Prozent gestiegen. Die Region Düsseldorf-Mettmann bleibt demnach weiterhin das Zugpferd der handwerklichen Ausbildung im Kammerbezirk, der dem Regierungsbezirk Düsseldorf entspricht. Dr. Christian Henke, Geschäftsführer und Hauptabteilungsleiter Bildungspolitik sagt dazu: „Trotz einer konjunkturell schwierigen Situation und einer schlechten Stimmung in weiten Teilen der Wirtschaft ist die Ausbildungsbereitschaft des Handwerks also ungebrochen. Die Betriebe wissen, dass sie dem drohenden Fachkräftemangel nur durch Ausbildung begegnen können. Trotz problematischer Rahmenbedingungen sind sie bereit, in die Zukunft zu investieren. Ein positives Zeichen!“

Doch trotz der aktuellen Herausforderungen seien auch im Handwerk in diesem Jahr Ausbildungsstellen unbesetzt geblieben. Die Handwerkskammer Düsseldorf habe deshalb erneut zahlreiche Aktionen gestartet, um die Betriebe bei der Suche nach geeigneten Bewerberinnen und Bewerbern zu unterstützen. „Ob Speeddating, Sommertour oder Erlebniswelt Handwerk – bei jeder sich bietenden Gelegenheit werben wir für eine Karriere mit Lehre“, sagt Henke abschließend.