Bilk: Eröffnungsausstellung „Vom Schutzraum zum Freiraum“ Das „Im-Bunker sein“ erleben
Luftschutzbauwerk Nr. 25 – als ebendieses wurde der Bilker Hochbunker an der Ecke Aachener Straße / Karolingerstraße 1942 errichtet. Mit der Eröffnungsausstellung „Vom Schutzraum zum Freiraum“ ab diesem Wochenende wird ein neues Kapitel des wuchtiges Baus in Bilk aufgeschlagen.
Fertiggestellt wurde der Bunker während des Krieges nicht; ab September 1944 stand er der Bilker Bevölkerung jedoch als Schutzort zur Verfügung. Ende 1951 leitete die Bundesregierung den Aufbau eines sogenannten Zivilschutzes ein. In dessen Folge wurden 650 Bunker behelfsmäßig hergerichtet. Nachdem die finanziellen Mittel Ende des Kalten Kriegs zusammengestrichen wurden, stand auch der Bilker Bunker, inzwischen von Klaus Klinger und seiner Initiative Farbfieber kunstvoll bemalt, 2007 zum Verkauf. Anfang 2013 beabsichtigte ein Investor, das Gebäude abzureißen und durch Wohnungen zu ersetzen. Wegen der Abrissfolgen besorgte BürgerInnen und solche, die die Bedeutung des Bunkers als historisches Erbe und Mahnmal im Auge hatten, gründete sich die Bürgerinitiative „Bilk pro Bunker“, um diesen zu erhalten und möglichst für eine kulturelle Nutzung zu öffnen.
Mit Hilfe des Projektentwicklers „Küssdenfrosch“, der ein vielschichtiges Kunst- und Kulturkonzept erarbeitete, wurde die Umnutzung realisiert und die Historie des Bauwerks ist jetzt in besonderer Art erfahrbar: digital und emotional: ZeitzeugInnenberichte, historische Dokumente und Videoinstallationen laden mit der Eröffnung am 26./ 27. August bis 7. Januar 2024 ein, der wechselvollen Geschichte zu folgen und mehr darüber zu erfahren, was das Im-Bunker-Sein eigentlich für die einzelnen Menschen bedeutete. Über die Sinne wird erfahrbar, wie die Situation damals im Bunker für die Schutzsuchenden tatsächlich war.