Unsere Telefon-Aktion: Darmkrebsvorsorge trotz Corona Leben retten
Wie ein rechtzeitig erkannter Darmkrebs gerade in Zeiten der Corona-Pandemie Leben retten kann, erfuhren Anrufer der Telefonaktion des Düsseldorfer Anzeigers am vergangenen Dienstag von Ärzten aus Düsseldorf. Anlass waren die traditionellen Aufklärungswochen im Darmkrebsmonat März.
Am Telefon zugeschaltet: Dr. Andrea Birkhahn, niedergelassene Fachärztin für Innere Medizin, Gastroenterologie und Ärztin für Naturheilverfahren, die Krankenhaushygienikerin im VKKD (Verbund Katholischer Kliniken Düsseldorf), Dr. Ursula Blobel, Dr. Konstantinos Zarras, Chefarzt der Chirurgie und Leiter des DarmkrebsZentrums am Marien Hospital sowie die Koordinatorin dieses Zentrums, Dr. Victoria Fernandez-Jesberg. Nachfolgend eine Auswahl der häufig gestellten Fragen unserer Anrufer:
Meine letzte Darmspiegelung liegt mehr als fünf Jahre zurück, lohnt sich in meinem Alter (72) eine Vorsorge noch und wo kann ich diese durchführen?
Dr. Fernandez-Jesberg: Auch im höheren Lebensalter gibt es einen Häufigkeits-Peak für Darmkrebs. Die Darmspiegelung ist daher besonders wichtig, um die Erkrankung frühzeitig zu erkennen und einen schweren Verlauf zu vermeiden. Im Frühstadium entdeckt ist Darmkrebs heilbar. Darmspiegelungen (Koloskopien) führen gastroenterologische Praxen oder spezialisierte internistische Abteilungen von Krankenhäusern durch.
Ich hatte bereits mehrere auffällige Befunde und muss mich engmaschig kontrollieren lassen. Was ändert sich für mich, falls ich mich für die Behandlung in einem DarmkrebsZentrum entscheide?
Dr. Konstantinos Zarras: An unserem DarmkrebsZentrum besprechen wir jeden Fall individuell im interdisziplinären Tumorboard mit mehreren Experten. Zudem führen wir als einziges DarmkrebsZentrum in Düsseldorf eine roboterassistierte minimalinvasive Chirurgie bei Darmkrebs durch. Durch diese maximal präzise und gewebeschonende Operationstechnik kann eine schnellere Genesung nach Darmkrebsoperationen erfolgen. Die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) hat uns zudem als Zweitmeinungszentrum ernannt. Jeder kann hier unbürokratisch eine zweite Expertenmeinung einholen.
Ich leide unter der Divertikelkrankheit. Besteht ein höheres Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, was kann ich vorbeugend dagegen tun und muss ich auch dann zur Spiegelung?
Dr. Andrea Birkhahn: Divertikel sind meist harmlos, Darmkrebs verursachen sie nicht. Jedoch können die Beschwerden ähnlich sein. Durch ballaststoffreiche Ernährung und viel Bewegung kann man beiden Erkrankungen gut vorbeugen. Eine Darmspiegelung ist zur Abklärung immer angezeigt.
Wie sicher kann ich mich als Patient dieser Tage im Krankenhaus fühlen?
Dr. Ursula Blobel: Wir haben in den Krankenhäusern des VKKD strenge Hygiene-Konzepte umgesetzt und etwa Besucherströme reduziert. Zugelassene Besucher müssen einen Symptomfragebogen auszufüllen. Beim geringsten Symptom führen wir einen Schnelltest durch. Auch alle Patienten werden vor Aufnahme getestet. Viele Mitarbeiter sind zudem bereits gegen das SARS-Cov-2-Virus geimpft.