Der Bezirksbürgermeister und sein Vorgänger Hanno Bremer kurbelten gemeinsam das Banner die Fahnenmasten am Neusser Tor hinauf. Ein bisschen improvisieren war angesagt, weil die Führung einer Stange nicht so wollte wie die andere. Hanno Bremer konnte darüber hinaus gar nicht mit ansehen, wie Karsten Kunert auf der Leiter herumturnte, um das Band straff zu kriegen. Der wehrte ab: "Was meinst du, wie ich beim Messebau manchmal unter der Hallendecke arbeite?"
Arbeit war der dritte politische Markttag der Bezirksvertretung 7 allemal. Trotz der Osterferien wollten viele Bürger ihre alltäglichen Sorgen im Stadtteil loswerden und schrieben die Handzettel voll. Die Beschaffenheit der Fahrbahn des Pöhlenwegs wurde scharf kritisiert: Kraterlandschaft. Auch das Fußgängerpflaster rund ums Rathaus kam nicht gut weg: Zu viele Stolperfallen. Warum hält die 709 nicht mehr an der Haltestelle "Vor der Hardt"? wollte ein anderer wissen. Wo bleibt der Supermarkt an der Dreherstraße? Diese Frage hat einen Bart, aber die Menschen sehen keine Fortschritte. Papierkörbe fehlen am Quellenbusch, wurde bemängelt, ebenso Aschenbecher vor dem Bürgerhaus und Bänke am Kölner Tor.
In die Diskussionen mischte sich auch immer wieder Düsseldorfs Bürgermeister Günter Karen-Jungen ein, der bekannte: "Ich habe lang in Gerresheim gewohnt, an der Gräulinger Straße Ecke Gerricusstraße." Als Stadtjugendpfleger, konnte er sich erinnern, war er später Initiator der Jugendfreizeitstätten Gräulinger Straße und Heyebad. (schrö)