Heidrun Leinenbach: "Ich will die CDU führen"

"Ich kandidiere für den Parteivorsitz der CDU Düsseldorf". So beginnt eine Mail von Heidrun Leinenbach an die Presse. Heidrun Leinenbach? Kennen wir bislang als Ex-Venetia. Aber als Politikerin?Wir treffen Heidrun Leinenbach an einem sonnigen Freitagnachmittag in Oberkassel.

Heidrun Leinenbach ist 46, Senior-Projektleiterin bei den Stadtwerken Düsseldorf, sagt „Ich kann CDU-Parteivorsitz“ und kandidiert deshalb am 22. Juni um das Amt des Parteivorsitzenden in der CDU.

Foto: Nicole Gehring

Sie ist gerade mit dem Flieger aus München gekommen. Eine Dienstreise. Die langen braunen Haare hält eine Spange zusammen. Sie trägt Jeans, blaues Shirt, blauen Blazer und sieht ziemlich gut aus.

Von Stress keine Spur. Oberkassel, das ist ihre Heimat. "Ich wollte hier nie weg." Sie ist offen, herzlich. Man merkt: Sie lacht gerne. 1994 war sie Venetia. Ihr Prinz damals der Tanzschul-Inhaber Uly Trappe. Schon bei diesem Thema wird deutlich: Heidrun Leinenbach war und ist niemand "an der Seite von".

Das war schon als Karnevalsprinzessin so. "Ich habe damals auf der Bühne Trompete gespielt", erzählt sie. Und muss bei der Erinnerung lachen. Denn dass eine Venetia mehr als nur schmückendes Beiwerk für den Prinzen ist, eigene Akzente setzt, war damals noch außergewöhnlich.

Seit 13 Jahren arbeitet sie bei den Stadtwerken Düsseldorf als Senior-Projektleiterin. Strategisches Marketing und Unternehmenskommunikation - das ist ihr Ding. 2013 trat sie in die CDU ein. "Dabei komme ich aus einem sozialdemokratischen Elternhaus", sagt sie. Aber sie habe eben immer unternehmerisch gedacht, fühlt sich bei den Christdemokraten politisch zu Hause. Im Wahlkampf für Dirk Elbers war sie dabei. "Ich habe viel gelernt." Auch über die eigenen Partei-Kollegen.

"Mit Sorge beobachte ich, dass die CDU immer mehr an Bedeutung und Aufmerksamkeit verliert", sagt Leinenbach. Die Partei sei gespalten. Am 22. Juni kandidiert sie für den Parteivorsitz. "Ich kann das!" Sie ist selbstbewusst ohne überheblich zu wirken. "Ich bin noch nicht mit Gewöhnungsblindheit geschlagen und kann objektiv an Schwachstellen herangehen. Ich habe kein Mandat, das mich zu falschen Rücksichten zwingen könnte."

Aus der Düsseldorfer Parteispitze sei zunächst überhaupt keine Reaktion auf ihre Kandidatur gekommen. Nach den ersten Zeitungsartikeln über sie hat sich das aber geändert. Bei der Basis, sagt Heidrun Leinenbach, erfahre sie bereits Zuspruch. "Es ist die klare Linie, die vielen fehlt."Ihre blauen Augen blitzen. Ganz klar: Die Frau hat Spaß an der Herausforderung.

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