Liebe Hannelore Kraft,

lassen Sie uns mal so von Frau zu Frau reden. Sie, die NRW- Ministerpräsidentin, haben die massiven Übergriffe auf Frauen in der Silvester-Nacht in Köln scharf verurteilt. Selbstverständlich. Gegen die Täter soll hart vorgegangen werden.

Selbstverständlich.

Aber wissen Sie was, liebe Frau Kraft? Ich kann solche Sätze nicht mehr hören! Und wissen Sie auch warum? Mich verfolgt ein Bild. Aus Köln. Dort eskalierte die rechtsradikale Hogesa-Demo. Und was am Ende übrig blieb, war dieses Bild: ein umgestürztes Polizei-Auto zwischen belustigtem braunen Mob.

Ich bin in diesem Land aufgewachsen mit dem festen Glauben an einen funktionierenden Rechtsstaat. Dieser Glaube wackelt längst. Mit jeder Mitteilung über einen Einbrecher, der gefasst wurde, und gleich wieder auf freien Fuß kommt. Ich möchte diesen Glauben aber nicht verlieren.

Jetzt also Silvester in Köln. Diesmal kein brauner Mob, sondern mutmaßlich Täter nordafrikanischer und arabischer Herkunft. Und wieder sehe ich ein Bild der Polizei, das ich nicht sehen möchte in meinem Land. Hilflos.

Der Bundesinnenminister watscht Ihren Innenminister Ralf Jäger ab. Der watscht nun die Kölner Polizei ab. Und die Polizei? Ist wieder der Depp der Nation. Weil Innenminister sparen müssen, weil Polizisten keine Lobby haben. Die Täter? Lachen sich kaputt. Und die Opfer? Verstehen die Welt nicht mehr.

Also ehrlich, Frau Kraft, Sie sind Ministerpräsidentin. Sie haben Macht und Einfluss. Verurteilen Sie nicht einfach nur scharf, sondern üben Sie Ihren Beruf aus. Machen Sie sich stark für Ihre Landespolizei. Und machen Sie die Polizei stark. Weisen Sie Ihren Innenminister an, für Personal und Ausstattung zu sorgen. Sie müssen handeln!

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