Zum Valentinstag Liebesgrüße aus der Lederhose

Baccara-Rosen, Parfüms und Herzchen-Schmuck kommen der Kassette trotz Valentinstag nicht ins Haus.Stattdessen führt Popkultur-Journalist Bastian Küllenberg (INTRO) behutsam in die Welt von Softporno-Soundtracks ein. jetzt!

Vinyl statt Baccara-Rosen: Bastian Küllenberg.

Foto: Rike Rosen

Düsseldorfer Anzeiger am Wochenende hat vorab mit ihm gesprochen.

Sie bestreiten am 14. Februar die Veranstaltung "Kassette klärt auf". Wie sind Sie selber aufgeklärt worden?
Leider nicht in einer netten Bar mit guter Musik.

Was genau erwartet die Besucher in der Kassette?
Die Veranstaltung versteht sich nicht als akademischer Vortrag, sondern soll Interesse wecken und den Besuchern einen kleinen Einblick in die Klangwelt von Softpornos und Aufklärungsfilmchen bieten.

Was macht den Sound von Softpornos aus?
Bei "Kassette klärt auf" soll der Fokus besonders auf die Soundtracks von Filmen aus den späten Sechzigern und frühen Siebzigern liegen. In dieser Epoche ähneln sich die Soundtracks darin, den Groove der Zeit widerzuspiegeln und Elemente von Soul, Jazz und Pop zu verbinden.

In der Ankündigung für die Veranstaltung ist unter anderem von "pornösen Pop" die Rede. Was darf man sich denn darunter vorstellen? Können Sie da mal ein konkretes Beispiel geben?
Man denke an Kim Basinger die sich im Film "9 1/2 Wochen" zu Joe Cockers "You can leave your hat on" hinter einer Büro-Jalousie räkelt.

Es gab eine Zeit, in der Softporno-Soundtracks ziemlich en vogue waren. Zeichnet sich da womöglich ein Revival bevor?
Alex Puduu, ein Multiinstrumentalist aus Kopenhagen, hat in den vergangenen Jahren einige schöne Soundtracks zu einer DVD-Collection namens "The Golden Age Of Danish Pornography" veröffentlicht. Ein wirkliches Revival kann ich allerdings aktuell nicht erkennen.

Ihr liebster Softporno?
Ich muss gestehen, dass ich weniger an den Filmen, als an der entsprechenden Musik dieser Softpornos und sogenannten Erotik-Komödien interessiert bin. Mein Lieblingsfilmtitel aus diesem Genre ist "Liebesgrüße aus der Lederhose".

Und in der Kassette geht es aber ausschließlich um die Akustik? Oder werden auch bewegte Bilder zu sehen sein?
Im Zentrum der Veranstaltungen stehen Schallplatten und Singles.

Von welchem "Aufklärer" haben Sie am meisten gelernt: Erika Berger, Lilo Wanders oder Doktor Sommer?
Doktor Sommer.

Und zur Musik im Hier und Jetzt: Welche sind aktuell Ihre drei Lieblingsplatten?
"City Music" von Kevin Morby und "A Deeper Understanding" von The War On Drugs sind Alben, die ich derzeit gerne höre. Zur Vorbereitung auf den Aufklärungs-Abend habe ich zudem in letzter Zeit oft die Compilation "Melodies in love" des österreichischen Filmkomponisten Gerhard Heinz aufgelegt.

Mittwoch, 14.2., 20 Uhr, Kassette, Flügelstr. 58, Düsseldorf, die-kassette.de

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