RSV-Impfung soll schwere Infekte verhindern Säuglingsschutz

Carlotta ist das erste Baby, das zwei Tage nach ihrer Geburt im EVK Düsseldorf eine RSV-Impfung erhalten hat. Die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts empfiehlt die RSV-Impfung seit Kurzem. Sie soll vor schweren Infektionen durch das RS-Virus schützen, von denen insbesondere junge Säuglinge betroffen sein können.

Gegen RSV geimpfte Carlotta und ihr Vater.

Foto: EVK

Aktuell werden in der EVK-Klinik für Kinder und Jugendliche Neugeborene noch vor der Entlassung nach Hause auf Wunsch der Eltern gegen RSV geimpft. Die Impfung findet im Rahmen einer kinderärztlichen Vorstellung statt, die im Krankenhaus durchgeführt wird. „Im vergangenen Winter haben wir mit unserem Team erfolgreich an einer großen europäischen Studie zur RSV-Impfung teilgenommen, um herauszufinden, ob durch die Gabe einer einzelnen Antikörperdosis der schwere Verlauf einer RSV-Infektion verhindert werden kann“, so Prof. Dr. Monika Gappa, Chefärztin der Kinderklinik und Expertin für Atemwegs- und Lungenerkrankungen. „Wir freuen uns, dass die Ergebnisse so schnell zu einer Impfempfehlung geführt haben.“

Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) sorgt jedes Jahr zwischen Oktober und März für viele Atemwegsinfekte. Besonders Kinder bis zu einem Jahr können von schweren Infektionen mit Entzündungen der unteren Atemwege betroffen sein. Seit Sommer 2024 gibt es die Empfehlung der Ständigen Impfkommission, Neugeborene und kleine Säuglinge vor oder während der ersten Saison gegen RSV zu impfen. Ein Impfstoff für Neugeborene und Kinder in den ersten zwei Lebensjahren ist seit 2023 zugelassen und wurde von anderen Ländern wie etwa Spanien und den USA flächendeckend eingeführt – mit laut Klinik sehr guten Ergebnissen. So ging die Zahl der Neugeborenen und Säuglinge, die aufgrund einer RSV-Infektion stationär ins Krankenhaus aufgenommen werden mussten, dort stark zurück. Aus den Zulassungsstudien sei bekannt, dass der Impfstoff gut vertragen wird. Es handele sich um einen sogenannten Passiv-Impfstoff, bei dem fertige Antikörper gegen das Virus in den Muskel injiziert werden. Dadurch bestehe direkt ein voller Impfschutz. Die Impfwirkung hält ab der Impfung sechs Monate vor.

Prof. Dr. Monika_Gappa ist Chefaerztin der KIinik für Kinder und Jugendliche im EVK.

Foto: Eugen Aldering

Monika Gappa: „25.000 Säuglinge in Deutschland müssen pro Saison wegen einer RSV-Infektion ins Krankenhaus. Länder, die bereits flächendeckend impfen, haben diese Rate um 80 Prozent reduzieren können, so dass wir die neue Impfung sehr unterstützen!“