Denn während bislang das zakk in Flingern als Hauptquartier des alternativen Sitzungskarnevals in Düsseldorf galt, finden in dieser Saison die Stunk-Sitzungen erstmals im Capitol Theater an der Erkrather Straße statt.

Und obwohl die neue Spielstätte 494 statt der bisher 300 Sitzplätze bietet — die Veranstaltungen sind bereits jetzt größtenteils ausverkauft. Glücklich also, wer meistens zitternd und frierend ob der frostigen Jahreszeit an der Abendkasse eine der wenigen Restkarten für einen der insgesamt zehn Sitzungsabende ergattern kann.

Bewährt ist bewährt, denn auch in diesem Jahr wird Stunk nicht nur eine Alternative zum klassischen Sitzungskarneval, sondern erneut auch das Darknet der Session sein. Denn hier tummeln sich die Fans von schwarzem Humor, lästerlichem Kabarett und gleichsam intelligenter Unterhaltung.
Mit einem schnellen Mix aus topaktueller, neu betexteter Musik und pointierten Nummern zu Zeitgeist und Politik gelingt es den Stunkern seit nunmehr 18 Jahren zu stänkern und ein begeisterndes und unvergleichliches Programm der kleinen politischen Eigenartigkeiten und großen Skandalen zu präsentieren. Und das ist, so will es die jahrelange Qualität, meist ausverkauft.

"König der Möhnen — Und täglich bützt das Trumpeltier" lautet der Titel der aktuellen Sitzungen unter der Regie von Martin Maier-Bode und mit den Texten von Jens Neutag, Sabine Wiegand und eben Maier-Bode.

Und die sind inhaltlich erneut bewährt schmutzig und dabei nicht minder politisch: Da seit dem Amtsantritt viel schief läuft im Oval Office, erwägt der Inner Circle um seinen blonden Vorsitzenden mit der skurrilen Frisur ein Survival Training für alle Mitarbeiter des Weißen Hauses.

Kurz: Familie Trump soll den rheinischen Sitzungskarneval eingehend studieren. Dabei, und das glaubt man ungesehen, treffen zwei Welten aufeinander. Und um das Chaos perfekt zu machen: andere Staatenlenker kommen hinzu. Was hält zum Beispiel Kim Yong Un von einer Rakete? Kann Erdogan mit freizügigen Funkemariechen dauerschunkeln? Und wie findet der Hoppeditz die leisen Töne der Diplomatie?

Globalisierung trifft auf Killepitsch, der Sultan greift Melania von hinten an das Handy und twittert ein kräftiges Helau in die jecke Welt. Ensemblemitglieder der Stunk-Sitzungen sind natürlich erneut Dat Rosi, Heinz Allein und das bewährte achtköpfige Schauspielerteam, das musikalisch in höchste Höhen getrieben wird von der legendären Stunk-Deeband: lokal, global und kannstmichmal. Darauf ein dreifaches Helau.

!26.1., 19 Uhr & viele weitere Termine, Capitol Theater, Erkrather Str. 30, Düsseldorf, stunk.net