Herr Küpper, die medizinischen Versorger sind auf Blutspenden aus der Bevölkerung angewiesen. Wie angespannt ist die Lage aktuell, was hindert Menschen nach eigenen Aussagen, selber Blut zu spenden?
Interview zur neuen Pop-Up-Blutspende in Bilk „Spontan helfen!“
Am Donnerstag ist in den Düsseldorf Arcaden in Bilk eine „Pop up-Blutspende“ eingerichtet worden. Stephan David Küpper, Leiter Kommunikation beim DRK-Blutspendedienstes-West, spricht im Interview über Patienten, denen geholfen wird und Selbstverständlichkeiten.
Aktuell können wir als Hauptversorger der Kliniken gut beliefern – dennoch sehen wir schon wieder dunklere Wolken am Horizont. Erkältungs- und Grippewellen schlagen immer unmittelbar auf die Blutspendemöglichkeit durch. Da gerade schon viele Menschen erkrankt sind, bekommen wir weniger Blut gespendet, als wir zur Patientenversorgung benötigen. Es gibt insgesamt viele Gründe, weshalb nicht gespendet wird - wenn man sich aber vor Augen führt, dass man mit einer einzigen Blutspende und dem Zeitaufwand von etwa einer Stunde bis zu drei Patientinnen und Patienten helfen kann, sollten motivierende Aspekte wichtiger sein als etwaige Bedenken.
In den Düsseldorf Arkaden gehen Sie jetzt mit dem neuen Konzept Pop up-Blutspende an den Start. Was ist das?
Dabei entsteht ein voll funktionsfähiges, aber kompakteres Blutspendelokal auf einer gepachteten Ladenfläche, meist in einem Einkaufszentrum. In Bochum entstand der Prototyp. Das Angebot ist erst einmal zeitlich begrenzt – es „poppt auf“ und verschwindet dann nach einer Zeit wieder. Der Clou - die Blutspendemöglichkeit ist genau da, wo die Spender ohnehin schon sind: Nämlich in ihrem Alltag, beim Shopping in der Stadt. Das Ziel - die Blutspende zu etwas Selbstverständlichem machen.
Sie sprechen hinsichtlich des Konzepts von einem Schritt, „um den großstädtischen Gegebenheiten besser entsprechen zu können“. Das bedeutet konkret?
Bei der Blutspende gibt es ein Land-Stadt-Gefälle. Je urbaner und großstädtischer es wird, desto weniger Blut wird gespendet. Hierfür haben wir Antworten in Form von neuen Angeboten gesucht. Die Tatsache, dass wir an einem gut frequentierten Ort an sechs Tagen die Woche präsent sind, sollte Gelegenheiten schaffen. Zudem kann man sagen, dass wir auch ein neues visuelles Konzept umgesetzt haben. Blutspenden mit einem gewissen Coolness-Faktor...
Zu welchen Zeitpunkten kann die Pop up-Blutspende in Bilk in Anspruch genommen werden?
Mo. -Fr. von 13. - 18 Uhr und samstags von 10 – 15 Uhr ist in Bilk geöffnet. Termine gibt es unter www.blutspende.jetzt aber auch Spontanentschlossene sind natürlich immer willkommen. Und wichtig: Ab dem 13. November dieses Jahres wird es bei der Blutspende beim DRK-Blutspendedienst West keine Altersgrenzen mehr geben.