Ein sportlicher Selbstversuch Mit Trampolin ins Wasser

Die Trainerin muss in ihrem Erbgut irgendwo ein Stück Flummi-DNA haben. Während sie auf dem Trockenen wie ein Gummiball hüpft, kämpfen wir im Wasser gegen Widerstand. Ein Selbstversuch auf dem Aqua Trampolin.

Trainerin Juliane Schiel macht es auf dem Trockenen vor. Im Wasser gibt es allerdings Widerstand - vom Element, nicht von den Kursteilnehmern.

Foto: Nicole Gehring

So ein Trampolin macht Erwachsene augenblicklich zu Kindern. Unbeschwertes Toben und Hüpfen verspricht das Gerät. Der Spaßfaktor ist vermutlich auch schuld daran, dass diverse Trendsportarten mit dem Trampolin arbeiten. Aqua Trampolin gehört inzwischen zu den festen Angeboten der Düsseldorfer Bädergesellschaft. Zeit für den Selbstversuch.

Trainerin ist Juliane Schiel. Bei ihr durfte die Autorin bereits Aqua-Zumba im Bad in Niederheid testen. Ein Erlebnis. Denn Juliane vermittelt auch unter größten Anstrengungen stets Spaß.

Sonntagmittag bei Schwimm' in Bilk. Die meisten Teilnehmer des Kurses sind bereits alte Hasen. Zunächst müssen die Metallfüße an die Trampoline geschraubt werden. Dann geht's damit ab ins Becken. Und wir hinterher.
"Wir machen ein Intervalltraining", erklärt Christiane. Das klingt schon mal anstrengend. Tatsächlich wechseln sich die Trainingseinheiten auf und neben dem Trampolin ab. Es geht ans Aufwärmen. Neben dem Trampolin. Und damit wächst auch schon die innere Unruhe. Das Sprunggerät lockt kolossal, will ausprobiert werden.

Doch während Trainerin Juliane auf dem Trockenen wie der eingangs erwähnte Flummi hüpft, mit einer beachtlichen Mischung aus Schnelligkeit und Körperspannung beeindruckt, pendelt sich das eigene Körpergefühl irgendwo zwischen Kartoffelsack und stark gealtert ein.

Denn: Das Wasser leistet Widerstand. Beträchtlichen Widerstand. Jeder Versuch, auch nur annähernd das Tempo der Trainerin mitzuhalten, scheitert. "Du findest dein eigenes Tempo", hatte Juliane im Vorfeld beruhigend erklärt.

Deshalb ist dieses Aqua Trampolin auch für jeden geeignet. Denn jeder hüpft so hoch wie es die eigenen Möglichkeiten zulassen. Jeder bewegt sich so schnell wie es Kondition und Motorik zulassen. Und hier kommt der Spaßfaktor tatsächlich ins Spiel.

Kaum hat man sich davon gelöst, sich so wie die Trainerin bewegen zu wollen, will das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht. Die Füße gewöhnen sich langsam an den seltsamen, nachgiebigen Untergrund.

Der Mut, Schwung zu holen wird größer. Nur die Bewegungen selbst werden nicht wirklich eleganter. Ist aber nach 20 Minuten schon völlig egal. "Nehmt die Arme mit", ruft Juliane. Ja, die Arme hatten wir schon wieder fast vergessen. Das fällt aber gar nicht so auf.

Auch ein Vorteil: Wenn nicht alle Bewegungen rund laufen, sorgt das Wasser stets für ein diskretes Mäntelchen der Verschwiegenheit.

"Whoop, Whoop!" Das ist Julianes Schlachtruf, während der Rhythmus der Musik beträchtlich Fahrt aufnimmt. Die alten Hasen im Becken stimmen darin ein. "Whoop, Whoop!" Die übrigen Schwimmbadbesucher schauen rüber. Irritiert, belustigt - und ganz bestimmt neidisch, weil auf dem Trampolin alle gerade so viel Spaß haben. Und dann gehen die 45 Minuten auch schon zu Ende.

Fazit: Ein großartiges Fitness-Training für Menschen, die sich gerne richtig austoben. Die Bewegungen sind nicht übermäßig kompliziert. Trainerin Juliane Schiel versichert: Mit ein bisschen Übung werden die Bewegungen im Wasser sicherer und schneller. Bis man auch im Wasser wie ein Flummi hüpfen kann.

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