Aquazoo-Schau widmet sich Leben und Sterben Platz für den Tod
Der aus dem antiken Rom stammende Ausspruch „Memento mori“ mahnt, sich seiner eigenen Sterblichkeit bewusst zu werden und entsprechend zu handeln. Doch auch wenn der Mensch oft den Tod fürchtet, muss Sterben per se nichts Schlechtes sein. Die Ausstellung „Memento mori: Vom Leben, Altern und Sterben“ im Aquazoo widmet sich ab 11. Oktober den zentralen Fragen der menschlichen Existenz und der aller anderen Lebewesen – und gibt sogar Einblicke, was nach dem Tod passiert.
Der Tod eines Organismus ist fester Bestandteil des Lebens. Er schafft Platz für die Ausbreitung anderer Lebewesen und macht so eine Evolution der Arten überhaupt erst möglich. Doch warum muss eigentlich alles sterben? Welche biologischen Gründe gibt es für das Altern und den Tod? Und lässt sich der Tod am Ende vielleicht doch durch Medizin und Forschung überwinden?
„Für viele Tiere, Pflanzen, Bakterien und Pilze ist ein toter Organismus wichtiger Lebensraum. Das macht ihn zu einem wahren Hotspot der Biodiversität. Gäbe es Tod und Verfall nicht, würden all diese Arten nicht mehr existieren können“, sagt Aquazoo-Direktor Dr. Jochen Reiter.“
In der Ausstellung folgen die Besucherinnen und Besucher in mehreren, teils interaktiven Stationen dem Lauf des Lebens. Zu den Highlights der Ausstellung zählen das Präparat eines über zwei Meter langen Nilkrokodils, ein Dinosaurier-Schädel und auch mehrere natürlich entstandene Tiermumien. Neben vielen spannenden Objekten werden auch lebende Organismen in der Ausstellung gezeigt, etwa Totengräber (eine Käferart), die ihren Nachwuchs auf toten Mäusen aufziehen und dabei erstaunlich fürsorglich sind. Auch Süßwasserpolypen, die der Unsterblichkeit tatsächlich erstaunlich nahekommen, werden Einzug in die Ausstellung halten.
„Einige Lebewesen können für menschliche Verhältnisse unglaubliche Lebensspannen erreichen. Von Grönlandhaien etwa weiß man, dass sie etwa 500 Jahre alt werden können. Erst mit beachtlichen 150 Jahren erreichen sie die Geschlechtsreife, sind bis zu diesem Zeitpunkt also quasi noch ‚jugendlich‘. Phänomene wie diese wollen wir unseren Gästen näherbringen“, sagt Ausstellungskurator Dr. Stefan Curth.