Igeln richtig überwintern helfen Keine Milch!

Das Nahrungsangebot für Igel wird langsam knapper und der Winterschlaf steht bevor. Wer Igeln helfen will, die kalte Jahreszeit gut zu überstehen, sollte sich zuvor informieren.

Igel - „Besser im naturnahen Garten...“

Foto: Pixabay

Dazu rät das Institut für Verbraucherschutz und Veterinärwesen und gibt einige Tipps. Denn nicht jeder Igel brauche Unterstützung. Igel gehören zu den besonders gefährdeten Arten und dürfen der Natur nicht entnommen werden. Nur untergewichtige und kranke sowie bei Dauerfrost oder Schnee angetroffene Tiere brauchen Hilfe.

Bevor die Temperaturen dauerhaft unter fünf Grad fallen, sind die eigentlich nachtaktiven Tiere auch tagsüber in Parks und Gärten unterwegs. Sie müssen sich die nötigen Fettreserven als Kälteschutz und Nahrungsvorrat für den Winterschlaf anfressen. Neben Insekten, Asseln, Würmern und Schnecken suchen sie aber auch nach einem trockenen und frostsicheren Quartier.

„Wer Igeln wirklich helfen will, sollte dazu beitragen, dass deren Lebensräume erhalten und verbessert werden. Im naturnahen Garten finden die Igel zum einen ihre natürliche Nahrung und auch geeigneten Unterschlupf in Laub-, Reisig- und Komposthaufen oder in trockenen Hohlräumen unter Holzstapeln“, so Klaus Meyer, Leiter des Institutes für Verbraucherschutz. „Diese kann man recht einfach zur Verfügung stellen und gegebenenfalls einen Witterungsschutz darüber anbringen, der dazu beiträgt, den Igeln die Überwinterungsmöglichkeit zu erleichtern.“

Schwache, verletzte oder elternlose Igel, die zum Leben Unterstützung brauchen, seien häufig daran zu erkennen, dass sie sich auch bei dauerhaft kalten Temperaturen am Tage zeigen. Wer ihnen helfen will, muss sie nicht aus ihrem natürlichen Umfeld reißen. Erste Hilfe ist auch vor Ort durch Füttern möglich, zum Beispiel an einer Stelle in geschützter Lage im eigenen Garten.

Als Kost für einen aufgenommenen Igel eignet sich Katzenfutter aus der Dose, als Flüssigkeit sollte ausschließlich Wasser, keinesfalls jedoch Milch gereicht werden. Der darin enthaltene Milchzucker ist für die Stacheltiere unverdaulich und sie bekommen Durchfall. Schlimmstenfalls verlieren sie dadurch so viel Flüssigkeit, dass sie austrocknen und sterben.