Antrag auf Naturlehrpfad für die Stadt Bienen-Not
Im Kampf gegen die Corona-Pandemie haben Bund und Länder den Lockdown grundsätzlich bis zum 28. März verlängert, jedoch sind in mehreren Öffnungsschritten Lockerungen angekündigt, die abhängig vom Infektionsgeschehen in Kraft treten, aber auch wieder einkassiert werden können. Hier ist jedoch nicht mehr allein die Inzidenz von 35 maßgeblich, auch stabile Werte unter 50 bzw. unter 100 tragen zu Öffnungen bei.
Die CDU und die Grünen im Rat werden in der nächsten Sitzung des Umweltausschusses am 6. Mai die Einrichtung eines Bienenlehrpfads zur Abstimmung stellen.
Initiator ist CDU-Ratsherr Marcus Münter. Den hatte der Besuch einer solchen Natureinrichtung in den Ferien an der Altmühl in Bayern getriggert. „Ich hoffe und bin auch optimistisch, dass der Antrag durchgeht“, sagt er gegenüber dem Düsseldorfer Anzeiger. „Der Lehrpfad soll ein Stück ökologische Bildung möglich, aber vor allem auch Spaß machen, weil es dort möglichst vieles zum Anfassen und Mitmachen gibt.“
Die Verwaltung werde beauftragt, in Gesprächen, etwa mit dem Kreisimkerverband Düsseldorf zu prüfen, in welcher Form und auf welchen Flächen ein Bienenlehrpfad in der Stadt errichtet werden kann. Ein Standort sei prinzipiell zwischen Hassels und Rath möglich. Münter konkretisiert: „Nur sollte er windgeschützt liegen, am besten in einem Grünzug.“
Weitergehendes Ziel: die bestehenden Initiativen rund um das Thema Bienen in Düsseldorf zu vernetzen, etwa indem man auch weitere Initiativen und Verbände im Bereich Umweltförderung, Tierschutz und Kinder- und Jugendbildung mit einbezieht. Gleichzeitig sollen auch Chancen auf Förderung auf europäischer, Bundes- oder Landesebene abgeklopft werden.
In ihrer Begründung weisen die Antragsteller darauf hin, dass Bienen, wie auch andere Insekten, für das Gleichgewicht der Natur und den Weiterbestand von Pflanzen von entscheidender Bedeutung sind. Honig- und Wildbienen sorgen etwa durch Bestäubungsarbeit für die Fortpflanzung zahlreicher Blüten- und Nutzpflanzen. Und: die Honigbiene ist das drittwichtigste Nutztier in Deutschland.
Weltweit sind Bienen durch Klimawandel, Schädlingsbefall und zahlreiche andere Faktoren gefährdet. Die stachelbewehrten Brummer sind dadurch ein Sinnbild für die abnehmende Artenvielfalt geworden. Und obwohl Umwelt- wie Imkerverbände bereits seit Jahren über die Bedeutung von Bienen aufklären, wissen viele Menschen nach wie vor zu wenig über ihre wichtige Stellung.
„Mit einem Bienenlehrpfad kann den Menschen diese Bedeutung deutlich gemacht werden“, so Münter. „Er lädt ein, im Vorbeigehen Wissenswertes über Bienen zu erfahren.“ Verschiedene Stationen könnten unterhaltend und interaktiv etwa über Artenvielfalt, Nisthilfen oder den Artenschutz informieren. Der Ratsherr schmunzelt: „Und vielleicht ist ja sogar eine kleine Imkerei dabei.“