Studentin Aline Gruber forscht nach möglichen Lösungen Verhindern, dass Medikamente im Müll landen
Medikamente im Wert von rund 5 Millionen Euro landen jährlich in deutschen Mülleimern. Diese Tatsache möchte Aline Gruber, Studentin an der Hochschule für Berufstätige in Düsseldorf (FOM), nicht hinnehmen...
Sie entwickelt im Rahmen ihrer Master-Arbeit ein digitales Geschäftsmodell, das diese Verschwendung reduzieren soll. „Für Lebensmittel gibt es ja bereits verschiedene Sharing-Plattformen, aber auch für apothekenpflichtige Arzneimittel könnte das eine Möglichkeit sein“, so die 25-Jährige. Aline Gruber arbeitet seit ihrem Dualen Studium mittlerweile als Innovationsmanagerin bei der AOK Rheinland/ Hamburg und ist gerade in den letzten Zügen ihres berufsbegleitenden Master-Studiums in „Medizinmanagement“.
Ihr Arbeitsalltag sensibilisiert Gruber für viele Themen rund um die Digitalisierung. „Im Rahmen meiner Masterarbeit habe ich eine digitale Geschäftsvariante im Gesundheitswesen erdacht“, so die gebürtige Duisburgerin. Ähnlich wie bei dem Modell „Too good to go“, bei dem Lebensmittelverschwendung reduziert wird, indem noch haltbare Essenspakete verkauft werden, setzt sich die Studentin derzeit mit einem Modell auseinander, das überschüssige apothekenpflichtige Arzneimittel öffentlich zugänglich macht.
Auf die Idee kam sie, als ein befreundeter Feuerwehrmann über seine Arbeit berichtete: „Ich habe heute die Rettungswagen desinfiziert und alle Medikamente wegschmeißen müssen, die diesen Monat ablaufen“, erzählte er. Sie fragte sich, warum das eigentlich sein müsse – und das monatlich.
In ihrer Arbeit konzipiert sie etwa den Austausch zwischen Apotheken, Krankenhäusern und weiteren Einrichtungen: „Wir könnten den Zugang zu anderen Ländern öffnen, nur noch kurzfristig haltbare Medikamente könnten in Krankenhaus-Apotheken genutzt werden – denn dort wird quasi von der Hand in den Mund gelebt, so viele Tabletten wie täglich verabreicht werden“, so die Studentin.
Ob und wie Aline Grubers Idee tatsächlich umgesetzt werden kann, steht noch nicht fest. Fakt sei aber, dass das Gesundheitswesen eine digitale Revolution erlebe, in der ihre Überlegungen und ihre Arbeit durchaus eine Rolle spielen könnte, so Prof. Dr. Gerald Lux, Professor für Gesundheit und Soziales an der FOM Hochschule. Er ist Gruber Prüfer und vom Potenzial ihrer Arbeit überzeugt: „Die Idee ist großartig, denn es stecken noch sehr viel Möglichkeiten im Bereich Gesundheit und Pflege, was den Fortschritt anbelangt“.