Kastanien-„Stumpf“ in Himmelgeist nicht mehr standsicher Aus für den Baumgeist

Die Stadt muss den künstlerisch gestalteten Baumstumpf der Himmelgeister Kastanie entfernen. Nach neun Jahren ist die als Baumgeist gestaltete Skulptur vermorscht und damit nicht mehr stand- und bruchsicher.

Die Baumgeist-Skulptur im Himmelgeister Rheinbogen direkt nach ihre Fertigstellung. Inzwischen ist auch der Kastanienstumpf morsch...

Foto: Stefan Pucks

Am Freitagnachmittag hatte die Stadt zu einer Abschiedsveranstaltung in den Himmelgeister Rheinbogen am Kölner Weg eingeladen. Denn die komplette Kastanie selbst aber auch der von einen Kettensägenkünstler geschaffene Stumpf waren weit über die Stadt hnaus bekannt und beliebt. Wer wollte, konnte sich ein kleines Erinnerungsstück aus dem Holz des Baumes mitnehmen.

Der Himmelgeister Baum war eine prächtige, in freier Flur des Rheinbogens stehende Rosskastanie, deren Alter auf 150 bis 200 Jahre geschätzt wurde. Ihre charakteristische ausladende Baumkrone präsentierte sich schon von weitem. Der Stamm teilte sich bereits in wenigen Metern Höhe in mehrere starke Seitenarme, die von Frühjahr bis Herbst mit einem dichten Blattwerk bedeckt waren.

Die Kastanie in der so genannten „Jücht“ war für viele Menschen aus Düsseldorf ein Ort der Begegnung und des bürgerschaftlichen Engagements sowie ein Symbol der Verbundenheit mit der Natur. Sie hatte eine eigene offizielle Postadresse, an die Briefe für den im Baum wohnenden fiktiven Baumgeist „Jüchtwind“ geschickt werden konnten. Wegen seiner Einzigartigkeit und Schönheit hatte die Stadt den Baum als Naturdenkmal ausgewiesen.

2006 war die Pilzkrankheit „Phytophtora“ an der Kastanie diagnostiziert worden, woraufhin sich ihr Vitalitätszustand in den Folgejahren kontinuierlich verschlechterte. 2015 musste die Himmelgeister Kastanie abgetragen werden, weil sie bruchgefährdet war. Um an den alten Baum zu erinnern, schnitzte der Säge-Fachmann aus dem verbliebenen Baumstumpf eine Baumgeist-Skulptur. Nun muss auch diese Figur weichen...